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Ballsaison in Österreich

In Österreich nähert sich die Ballsaison dem Höhepunkt – dann dreht sich die mediale Aufregung um den Opernballund seine glamourösen und weniger glamourösen Gäste. Doch jedes Jahr werden in Österreich tausende Bälle gefeiert. Was sie alle gemeinsam haben und was sie trennt, darüber möchte ich in diesem Eintrag schreiben.

Bälle haben eine lange Tradition in Österreich und nicht selten wurden Musik und Tanz auch mit Politik und Diplomatie verbunden. Während des Wiener Kongresses im Jahr 1815 merkte etwa ein Zeitgenosse an: „Der Kongress tanzt, aber vorwärts kommt er nicht.“

Die ersten Erfahrungen mit Bällen macht der gelernte Österreicher oder die gelernte Österreicherin zumeist bei den Maturabällen. Diese Bälle werden vom letzten Jahrgang einer Mittelschule oder Gymnasiums veranstaltet. Üblicherweise unternimmt man dann mit dem Erlös der Veranstaltung nach den Maturaprüfungen eine Maturareise.

Um auf einem Ball eine gute Figur zu machen, sollten auch entsprechende Tanzkenntnisse vorhanden sein – in den letzten Jahren erleben Tanzschulen laut eigenen Aussagen wieder einen Boom. Im Grundkurs lernt man üblicherweise die Schritte für: Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Foxtrott, Tango, Rumba, Samba, ChaCha, Rock`N`Roll, Discofox und Polka. Bei Preisen und auch Kleidungsvorschriften gibt es allerdings große Unterschiede von Tanzschule zu Tanzschule.

Das trifft übrigens auch für die Wiener Bälle zu – eine Eintrittskarte für einen Maturaball kostet meist um die 40 EUR, für den (ohnehin bereis ausverkauften) Opernball kosten die billigsten Tickets sogar 250 Euro, eine Loge schlägt sich mit 18.500 EUR zu Buche . Übrigens: Weder Essen noch Getränkte sind hier – im Gegensatz zu vielen Bällen in Polen– inbegriffen. Die Preise sind durchwegs hoch, die meisten Leute gehen aber ohnehin zum Tanzen auf den Ball, und nicht etwa zum Essen. 

Der Ablauf eines Balles ist klar geregelt – beim Betreten des Ballsaales erhalten die Damen zumeist ein kleines Geschenk, die sogenannte Damenspende. Zur Eröffnung gibt es eine Polonaise und danach wird zu Live-Musik getanzt. Für alle, die in der Tanzschule nicht gut aufgepasst haben, gibt es meistens auch noch eine Disco. Die Mitternachtseinlage leitet dann das langsame Ende des Balles ein. Viele Bälle dauern jedoch bis drei oder vier Uhr in der Früh.

Ende Mai gibt es dann außerhalb der Ball Saison einen Ball der etwas anderen Art: Der Life-Ball ist eine Benefiz-Veranstaltung für Aids-Kranke und hat sich in den letzten Jahren zu einem schrillen Event mit extravaganten Kostümen und Stars aus dem In- und Ausland gemausert.

Typisch österreichische Bälle gibt es übrigens auch im Ausland. In Polen  findet jedes Jahr der Wiener Ball in Wrocław statt.


Natürlich empfehlen wir Ihnen, davor noch einen Ball in Wien zu besuchen!

 

Autorin: Norbert Conti